E-Learning-Design Übersicht

E-LEARNING-DESIGN: DAS INSTRUCTIONAL DESIGN IM E-LEARNING VISUALISIEREN

Die Produktion von E-Learnings startet mit der Konzeptionierung des Kurses und der passenden Toolauswahl. In der Projektphase der Erstellung stehen dann im Bereich des E-Learning-Designs zwei Hauptarten von Design im Fokus: das Instructional Design (Instruktionsdesign) und das Grafikdesign. Während das Instruktionsdesign den Prozess beschreibt, bei dem Inhalte in verständliche und fesselnde Lernmaterialien umgewandelt werden, konzentriert sich das Grafikdesign im E-Learning darauf, den Inhalt attraktiv und interaktiv zu gestalten. 

Dabei geht es nicht nur darum, dass etwas „schön aussieht“, sondern vielmehr darum, wie das Design den Erfolg des E-Learnings beeinflusst. Ein gelungenes Design ist entscheidend für den ersten Eindruck der Lernenden und kann sowohl ihre Motivation als auch ihr Verständnis der Schulung steigern. Idealerweise vermittelt es sogar Botschaften und erleichtert das Erinnern an die gelernten Inhalte im Kurs. Wenn Sie auf der Suche nach dem passenden Design für Ihr E-Learning sind, sollten Sie zunächst überlegen, wer Ihre Zielgruppe ist und welche visuellen Elemente und Effekte zur Erreichung der Lernziele relevant sind. Haben Sie sich für eine Richtung entschieden, achten Sie darauf, dass die Designsprache im Projekt konsistent angewendet wird.

Übersicht verschiedener Stile des E-Learning-Designs

Es gibt zahlreiche Designstile, die Sie als Learning Designer nutzen und sogar kombinieren können. Im Folgenden finden Sie eine bewährte Auswahl grundlegender Grafikdesign-Stile:

1. Minimalismus

Der Minimalismus zeichnet sich durch Einfachheit bei der Verwendung von Farbe, Typografie und Komposition aus und zielt darauf ab, die Inhalte mit Klarheit und Effizienz zu vermitteln. Dieser Stil bietet eine klare und attraktive Ästhetik, verbesserte Benutzerfreundlichkeit und einen stimmigen Fokus auf das Wesentliche.

Merkmale:

  • Reduzierte, neutrale oder pastellfarbene Farbpalette
  • viel weißer oder negativer Raum
  • dünne Linien
  • klare optische Hierarchie
  • einfache Formen
  • klare Typografie


Beispiele:

2. Flat Design

Diesen Stil könnte man als Unterkategorie des Minimalismus bezeichnen. Er wird charakterisiert durch eine zweidimensionale Bildsprache und vermeidet alle Designelemente, die einen 3D-Effekt erzeugen, wie z. B. Schlagschatten, Abschrägungen und Texturen. Es ist skalierbar, benutzerfreundlich und modern. Flat Design hat sich als Gegenstrom zum Skeuomorphismus entwickelt, eine Stilrichtung, bei der versucht wurde, Objekte möglichst realistisch nachzubilden. Das Flat Design eignet sich beim E-Learning besonders für mobile Benutzeroberflächen. So hat beispielsweise Google 2014 einen ähnlichen Style, das Material Design, eingeführt.

Merkmale:

  • zweidimensionale Grafiken
  • keine realistische Schattierung
  • keine Details
  • Funktion vor Form
  • kräftige und bunte Farben
  • geringe/keine Farbverläufe
  • klare Typografie
  • gut für Logos, Icons und Infografiken


Beispiele:

3. 3D

Anders als das Flat Design nutzt dieser Style dreidimensionale Illustrationen, Modelle und Effekte, um die greifbare Illusion von Tiefe und Realismus im E-Learning-Kurs zu erzeugen.

Merkmale:

  • Verwendung von Schatten
  • Beleuchtung und Perspektive
  • realistische Texturen
  • räumliche Tiefe


Beispiele:

4. Isometrie

Isometrie ist eine spezielle Form des 3D-Designs, bei der dreidimensionale Objekte in einer zweidimensionalen Ebene erstellt werden, sodass sie die Wahrnehmung einer räumlichen Tiefe erzeugen. Diese Methode kombiniert die Vorteile von 3D mit einfacherer Gestaltung und mehr Detailsichtbarkeit.

Merkmale:

  • Regelmäßige Winkel
  • gleichmäßige Perspektive
  • keine echte räumliche Tiefe


Beispiele:

5. Retro / Vintage

Dieser Designstil ist von vergangenen Epochen inspiriert und verwendet Elemente und Konzepte aus den 20er- bis 90er-Jahren. Er schafft einzigartige und nostalgische Ästhetik, weckt bei geeigneter Zielgruppe Emotionen und bietet kreative Freiheit beim Einbinden in die Lernerfahrung.

Merkmale:

  • Vintage-Farben und Texturen
  • retro Typografie
  • veraltete Grafiken und Stilelemente


Beispiele:

6. Abstrakt / Geometrie

Dieses klassische Konzept verwendet geometrische Formen, Muster und abstrakte Elemente, um optisch Interesse zu wecken. Es ermöglicht kreative Freiheit, bietet vielfältige Interpretationsmöglichkeiten und kann eine moderne Ästhetik vermitteln.

Merkmale:

  • geometrische Formen
  • abstrakte Muster
  • kontrastreiche Farben
  • reduzierte Detailtiefe


Beispiele:

7. Cartoon / Comic

Dieser Style ist inspiriert von Comics sowie Cartoons und verwendet vereinfachte, übertriebene und teilweise humorvolle Darstellungen für Lerninhalte. Er schafft eine spielerische und unterhaltsame Ästhetik, ermöglicht eine grafisch klare Kommunikation und ist für verschiedene Lernende ansprechend.

Merkmale:

  • übertriebene Proportionen
  • klare Linien
  • lebendige Farben
  • humorvolle Darstellungen


Beispiele:

8. Lineart

Dieser Stil verwendet nur Linien, um Formen, Konturen und Texturen darzustellen. Lineart wird meist in Schwarz-Weiß gezeichnet. Vorteile sind klare und einfache Darstellungen, gute Skalierbarkeit und die Möglichkeit für kreative Experimente.

Merkmale:

  • nur Linien
  • im engeren Sinne keine Farbe oder Schattierung
  • klare Konturen und Formen


Beispiele:

9. Collage

Dieser Stil kombiniert verschiedene Bilder, Texturen und Grafiken, um eine kompositorische Einheit zu schaffen. Die Kombination von Illustration und Fotografie kann einzigartigen, ansprechenden Content mit einem spielerischen Touch hervorbringen, die den Betrachter in ihren Bann ziehen und bildliche Geschichten erzählen können.

Merkmale:

  • verschiedene Bilder und Texturen
  • Überlagerungen
  • texturierte Oberflächen
  • unkonventionelle Kompositionen

Beispiele:

10. Fotorealismus

Dieser Stil strebt danach, Bilder oder Grafiken so realistisch wie möglich aussehen zu lassen, oft durch detaillierte Darstellungen und eine hohe Texturauflösung. Er schafft eine überzeugende und immersive visuelle Erfahrung und eignet sich gut für Produktpräsentationen oder Architekturvisualisierungen.

Merkmale:

  • hohe Detailgenauigkeit
  • realistische Texturen
  • lebensechte Beleuchtung und Schatten


Beispiele: